Wo ich mich wohlfühle


Inga Martel
Audioinstallation, 2006

Was bedeutet »sich wohlfühlen«, woran ist es gebunden? Ist es an einen bestimmten Ort geknüpft, an den eigenen inneren Zustand oder von Erlebnissen mit Menschen abhängig? Was bedeutet »zu Hause sein«? Wo und was ist Heimat? Gibt es eine universelle Definition für Wörter wie Geburtsort, Kindheit, Daheim oder Familie? Welche Verknüpfung besteht zwischen diesen Begriffen und worin liegt ihre Bedeutung in der heutigen Zeit?

Menschen aus verschiedenem sozialen und kulturellen Umfeld, unterschiedlichen Alters und Herkunft geben ihren Gedanken eine Stimme. Ich wähle das Gespräch als Brücke zu diesen Fragen und verbinde Antworten miteinander, so das ein Konglomerat aus Meinungen und Definitionen entsteht.

In einer verlassenen Wohnung sind in unterschiedlicher Reihenfolge Sätze, einzelne Wörter oder Wiederholungen der befragten Protagonisten durch Lautsprecher zu hören. Keine Stimme ist einem bestimmten Raum zugeordnet.
Die Interaktion findet innerhalb eines Raumes, aber auch mit den übrigen Räumen statt. Man hat die Wahl seinen eigenen Standort zu wechseln, den Stimmen in den Räumen zu folgen, oder sich auf einen bestimmten Raum einzulassen und nur einen Bruchteil zu hören.

Die Wahl der eigenen Postion, und das Hinterfragen der persönlichen Befindlichkeit steht im Wechselspiel mit der Frage, wo die eigene Heimat zu finden ist, und ob es etwas definierbares sein kann.