untitled

Denis Luce
installation, 2006
gipsum board, wood

Man geht über eine Holztreppe nach oben. Treppenabsatz. Eingangstür. Wohnbereich. Der Blick nach vorn ist versperrt. Der Flur wird von einer weißen Wand zerschnitten. Man läuft zwei Schritte darauf zu, wendet sich nach links. Türrahmen, Raum, Fenster. Man läuft auf einen weiteren Türrahmen zu. Die Weiße Wand läuft mit, durch den Türrahmen hindurch. Halb. Eng. Spitz.
Die Wand ändert ihre Richtung, schlägt eine Ecke und verläuft durch einen weiteren Raum zum nächsten Türrahmen des nächsten Raums. Entlang läuft man mit. Offenes Fenster. Weiße Wand. Dunkle Ritzen. Die weiße Wand besteht aus einzelnen Platten. Sie erstreckt sich vom Fußboden bis zur Decke, von Wand zu Wand, ohne Unterbrechung. Man geht immer an ihr entlang, durchquert durchschnittene Räume. Im Vorbeigehen blickt man durch die Ritzen zwischen den Platten, auf die andere Seite, ins Dunkle hinein. Es wird eng. Die weiße Wand läuft auf eine Mauer zu. Man drängt sich dazwischen, dann um die Ecke. Raum. Fenster. Loch. Der Raum hat keine Tür, nur ein offenes Fenster. Daneben ist ein Loch ins Mauerwerk geschlagen. Man geht durch ein niedriges, roh geschlagenes Loch in der Wand und wechselt die Seite. Außenseite. Eine neue Wand verläuft linker Hand. Eine Tür führt in den Flur. Innenseite. Dunkle Wand. Helle Ritzen. Das Licht fällt von außen durch die Wandplatten. Man läuft darauf zu. Der Flur ist durchschnitten von der Innenseite der Wand. Dachlatten. Verstrebungen. Winkel.
Die Innenseite ist überall und bildet kleine Räume, winzige Ecken, tote Winkel. Sackgasse. Geschlossen. Durch die hellen Ritzen schaut man durch die Wand ins Licht. Durch eine andere Tür im Flur geht man in einen weiteren Raum. Klein. Eng. Außen. Eine Außenwand beengt den Raum. Drehen. Zurück. Raus. Aus einer Richtung fällt Licht in das Dunkel. Man geht auf das Licht zu, durch das Loch in der Mauer, entlang der weißen Wand, um Ecken, an offenen Fenstern vorbei hinaus. Die weiße Wand im Rücken erreicht man die Wohnungstür. Hausflur. Treppenabsatz. Außenbereich. Man geht über eine Holztreppe nach unten.

Dani von Leese